„Gemma Autofrei“ am Mozartplatz

Dank der Bücherei Wieden, Agendgruppe Wieden und geht-doch gibt es dieses Jahr wieder eine grandiose Bespielung des Mozartplatzes.
Lasst euch das nicht entgehen. Kommt einfach – für Kleine und Große Leute.

Und unterschreibt unsere Petition: Autofreier Mozartplatz.

Das war das Grätzlfest „Miteinander Bewegt“ am Mozartplatz im Mai 2024:

  1. wurde der Platz „gesund“ genutzt – mit Kinderturnen, dem Zorbingball, einem grünen Parcoursteppich statt Asphalt, eine mobile Radwerkstatt – Danke – Radhaus!, eine kleine „essbare Stadt“ angelegt – zu den Palmen wurden weitere Töpfe mit Kräutern bepflanzt und die SchüerlInnen der Mittelschule Schäffergasse brachten Selbstgebackenes mit.
  2. Finden wir, dass der Platz sich absolut gut „autofrei“ machen würde – darum haben wir mit Anrainer:innen und unseren Partnervereinen eine Petition aufgesetzt: bitte unterschreibt hier: https://petitionen.wien.gv.at/petition/online/PetitionDetail.aspx?PetID=7a07eb63dd3e4898a78a7551827c0fa4
  3. Gab es zum Abschluss ein Freiluftkino unterm Dach mit dem Cycle Cinema Club. Alle durften abwechselnd Strom mit den Rädern erstrampeln, um gleichzeit den Film „But Beautiful“ sehen zu können. Was für eine tolle, sinnvolle Tätigkeit. 🙂
  4. Freuen wir uns, im Juni nochmals am Mozartplatz zu sein!

Danke an Eva Billisich für deine Lesung – hier ihr Text:

Kognitive Dissonanz 2020

Grad in Zeiten so wie diesen
–  kurz sei hier darauf verwiesen –
kommts trotz breiter Akzeptanz
zu kognitiver Dissonanz.
Die Leute ham zwar Disziplin
in unserm schönen alten Wien,
dennoch gewinnt sie an Prägnanz,
die kognitive Dissonanz.

Bei vielen Instruktionen täglich
schwirrn die Köpf’ ja schon unsäglich.
Müd macht auch manche Redundanz
in diesem Info-Rattenschwanz.
Zum Glück nimmt man’s auch mit Humor.
Nur ein poa schrein laut im Chor:
„Da ist viel zu viel Ignoranz!
Wachts auf! Kapierts net die Brisanz?“

Es san doch alle informiert,
dass si’s privat goa net rentiert 
so a Belehrungsfirlefanz
– damit verdienst kan Lorbeerkranz
  und gehst a in ka Resonanz.
Natürlich bleibt beim Ernst der Lage
immer noch manch offne Frage.
Von Nickelsdorf bis nach Frastanz
beweisn wir dennoch Konstanz
bleibn brav zu Haus, haltn Distanz
– trotz kognitiver Dissonanz.

Es plagn sich die grauen Zellen
Jo, wie benutzt ma s’ auf die schnelle/n?
Bemüht folgend dem Vorschlag Kants:
– Hab Mut, bedien dich des Verstands!

aus Salon Helga www.billisich.at

#wohnstrassenleben am 6. Tag der Wohnstraßen

Gemeinsam mit den 20er*innen haben wir am 6. Tag der Wohnstraßen, dem internationalen Parking Day, die Othmargasse im 20. Bezirk bespielt, bewohnt, belebt. Gleichzeitig ist sie eine der gefährlichsten Wohnstraßen Wiens. Die Straße wird generell mit viel zu hohem Tempo befahren. Statt der gebotenen Schrittgeschwindigkeit wird mit 30-40km/h zu- und abgefahren. Das ist viel zu viel.

Aktion: Gehsteig-Rallye

Die 1.Gehsteigrallye fand Freitags im 3.Bezirk statt.
Super, dass ihr alle mitgemacht habt – Kinder, Eltern, ParkbesucherInnen, PensionistInnen, SchülerInnen – ihr wart große Klasse! Kann man an all den Fotos erkennen.

Warum haben wir das gemeinsam mit Platz für Wien gemacht?
Als Fußgänger*innen haben wir oft wirklich Schwierigkeiten, am Gehsteig Sicherheitsabstände einzuhalten, mit Kinderwägen unterwegs zu sein, mit dem Rollator zu gehen.

Wir sammelten dazu #WorstofGehsteig Fotos.
Einer der wichtigsten Faktoren für enge Gehsteigsituationen sind schrägparkende Autos. In allen Bezirken gibt es Beispiele dafür – wo vormals eigentlich zumindest 2m breite Gehsteige vorhanden waren, die durch eine Parkraumbewirtschaftung zu Kosten der FußgängerInnen, drastisch verkleinert wurden. Wo ursprünglich zwei Autos längs parkten, konnten durch diese gefinkelte Maßnahme nun plötzlich fünf Autos schräg parken. Dass der Gehsteig nur mehr halb so groß war, schien niemanden zu stören. Wurde achselzuckend zur Kenntnis genommen. Bis jetzt.

Nun aber wird das von mehr und mehr Menschen ganz grundsätzlich in Frage gestellt und so nicht mehr akzeptiert. Wieviel Platz wollen Fußgänger*innen in Wien haben? Wieviel Platz soll es für aktive Mobilität (also das Zu Fuß Gehen und Rad Fahre) geben? Platz für Wien hat dazu einen Maßnahmenpaket für die Wiener Stadtregierung und die kommenden 10 Jahre ausgearbeitet.

Jedenfalls bekamen wir die meisten #WorstofGehsteig Fotos aus dem 3.Bezirk zugesandt. Damit stand fest: dort findet die Rallye statt.

In verschiedenen, wechselnden Alltagssituationen mussten die Teilnehmer*innen ihre Geschicklichkeit, ihre Schnelligkeit und ihren Stil unter Beweis stellen, selbst dann, wenn der Gehsteig schlicht zu schmal war, um dort sicher durchzukommen. Der Ehrgeiz war entfacht, und so gings rasant zu Fuß um den Park.

Lustig wars, wenn man Alltagssituationen aus dem normalen Kontext enthebt. Im Alltag sind 1,5m breite zugeparkte Gehsteige alles andere als lustig. Wir Menschen brauchen Platz – es ist an der Zeit, die Schrägparkplätze in Längsparkplätze umzuwidmen.