Die Superblock-Grundkarte

Für nachhaltige und lebenswerte Gemeinden ist die rasche Verkehrswende unerlässlich. Superblocks sind eine der wichtigsten bewährten Schlüsselmaßnahmen auf dem Weg dorthin. Gemeinsam mit unseren Partner:innen haben wir die Superblock-Grundkarte von Wien erstellt, um vorhandene verkehrsberuhigende Elemente sowie neue Ideen für Superblocks zu verorten und so zukünftige Superblocks zu unterstützen.

Die nun erscheinende Superblock-Grundkarte für Wien soll einen Überblick über den aktuellen Stand bieten und für mehr Superblock-Projekte sorgen. Sie zeigt, wo Superblocks schon dazu beitragen, Siedlungen nachhaltiger zu gestalten und wo sie zukünftig entstehen könnten.

Hier geht’s zum ganzen Beitrag und zur Karte: https://geht-doch.wien/superblock-grundkarte/

Zur themenspezifischen Vernetzung können Sie beispielsweise die Facebook-Gruppe Superblocks Austria nutzen.


#wohnstrassenleben am 6. Tag der Wohnstraßen

Gemeinsam mit den 20er*innen haben wir am 6. Tag der Wohnstraßen, dem internationalen Parking Day, die Othmargasse im 20. Bezirk bespielt, bewohnt, belebt. Gleichzeitig ist sie eine der gefährlichsten Wohnstraßen Wiens. Die Straße wird generell mit viel zu hohem Tempo befahren. Statt der gebotenen Schrittgeschwindigkeit wird mit 30-40km/h zu- und abgefahren. Das ist viel zu viel.

1.Begehung der Leopoldstadt

Wie gut lässt es sich im Grätzl gehen?
Wo ist mensch gut unterwegs, weil die Wege barrierefrei sind, weil es verkehrsberuhigt ist und begrünt? Wo sollte der Bezirk noch nachbessern?

Wie ist die Sicht der Dinge von Menschen die bewegungseingeschränkt sind?
Diese Fragen wollen wir in einer einstündigen Begehung thematisieren. Fotografisch festhalten, wo wir Negativbeispiele finden, Passant:innen befragen, wie gerne sie dort unterwegs sind und Verbesserungsvorschläge sammeln.

Die Schwachstellen werden wir an die Bezirkspolitik weitergeben, damit diese im Sinne der Zu Fuß Gehenden und Mobilitätseingeschränkten Personen verbessert werden. Kommen Sie mit!
#lassmichgehen!

1. Wiener Ampelwanderung

Heute fand die 1. Wiener Ampelwanderung auf der Wexstraße # Jägerstraße im 20.Bezirk statt. 
Wir weisen auf unmenschlich lange Ampelwartezeiten und unpackbar kurze Grünzeiten für Fußgänger:innen hin!

Rollen wir den Fußgänger:innen in Wien den roten Teppich aus!

Wir alle wünschen uns eine Stadt mit hoher Lebensqualität – diese zeigt sich am besten darin, wieviele Menschen gerne zu Fuß in ihr unterwegs sind. Darum müssen die Bedingungen fürs Zu Fuß Gehen noch verbessert werden.

Das funktioniert mit:
1. öfteren und längeren Grünphasen für die Fußgänger:innen.
2. Abschaffen von Bettelampeln (= Ampeln, die man drücken muss, um sich als Fußgänger:in anzumelden)
3. Querungsmöglichkeiten auf allen Seiten einer Kreuzung, damit das Zu Fuß Gehen direkt möglich ist – und keine Umwege zu gehen sind. 
4. Verkehrsberuhigung und Temporeduktion beim Kfz-Verkehr zulassen. 

Um den mühsamen Ist-Zustand darzustellen, fanden sich am Freitag AktivistInnen von geht-doch ein, um auf einer Kreuzung im 20. Bezirk die Kreuzung dreimal zu umrunden. 

“Anstrengender als auf einen Berg zu gehen!” befanden einige, andere fingen derweilen an sich die lange Wartezeit mit Stricken zu verkürzen, zwei andere schleppten sicherheitshalber den Sessel gleich mit. 

Das brisante an der Kreuzung Wexstraße / Jägerstraße ist, dass da morgens und nachmittags jede Menge Schüler:innen ins TGM pilgern – zeitweise deutlich mehr, als KFZ Verkehr – und dieser aber im Schnitt 5x soviel Zeit zur Verfügung hat, wie die Fußgänger:innen.

 

Lass dich gehen!

Gemeinsam mit der #Grätzlmarie bespielen wir im Mai & Juni den Öffentlichen Raum im 2. und 20. Bezirk. DANKE an die Stadt Wien, dass sie damit ehrenamtlich agierende Menschen und Vereine unterstützt.

Was passiert da?

Viele weitere Initiativen sind gemeinsam mit uns aktiv, wir haben uns vernetzt, um uns gegenseitig bestmöglich zu unterstützen. All unseren Initiativen ist gemeinsam, dass wir durch Werkzeuge des „tactical urbanism“ aufzeigen wollen, wie wir den Öffentlichen Raum künftig nutzen wollen und was verbessert werden soll.

Von A wie Ampelwanderung bis Z wie Zebrastreifenmalen

Wir schauen uns in den kommenden Wochen genau die Situation fürs Zu Fuß Gehen in der Leopoldstadt und in der Brigittenau an. Dazu laden wir zu einer Ampelwanderung, um zu sehen, wie mühsam es sein kann, um über eine Kreuzung zu kommen. Dann veranstalten wir zwei Begehungen gemeinsam mit dem Verein bizeps und den Mobilitäts Scouts und zum Abschluss bespielen wir die Wohnstraße Staudingergasse. Die Erfahrungen, Verbesserungsvorschläge und Forderungen werden wir in Folge an die Bezirksvertretungen 2 + 20 richten. Komm gerne auch hin und unterstütze uns dabei!

Unsere Forderungen zu Kreuzungen und Ampelschaltungen:
Mehr Infos zu unserer aktuellen Kampagne. #lassmichgehen

Wir unterstützen das Tempolimit auf 30-80-100!

Das kürzlich von Wissenschaftern geforderte Tempolimit von 30 – 80 – 100 km/h unterstützt geht-doch voll und ganz. Für Zu Fuß Gehende bedeutet das mehr Sicherheit im Straßenraum, weniger Lärmbelästigung durch den Autoverkehr, und weniger Abgase.

* Geringeres Tempo führt zu weniger Verkehrstoten: alleine im Zeitraum von drei Wochen rund um den Jahreswechsel 2022/23 wurden drei Fußgänger in Wien von Autofahrenden getötet, weil sie dort mit Tempo 50 fahren durften. Ein Tempolimit von 30 km/h hätte sie vermutlich gerettet.

* Weniger klimaschädliche Emissionen, weniger Lärm: verbessert die Qualität fürs Zu Fuß Gehen enorm, ohne Umwege und ist sofort spürbar.

* Spart Geld, durch weniger Treibstoffverbrauch: genug gesagt.

www.tempolimit-jetzt.at

Wir wollen jetzt eine schnell umsetzbare Maßnahme sehen, für den Klimaschutz, für die Gegenwart und die Zukunft unserer Kinder und für mehr Lebensqualität für alle. Dafür kann das wissenschaftlich fundierte Tempolimit von 30-80-100 dienen und schnell und effektiv umgesetzt werden. Deshalb unterstützt geht-doch diese Kampagne von leitenden Wissenschafter:innen.

3 Tote Fußgänger:innen in 3 Wochen

Heute mussten wir wieder “Schuhe der Erinnerung” aufstellen, um des 3. getöteten Fußgängers in nur 3 Wochen zu gedenken und die Politik an ihre Aufgabe zu erinnern, alle Verkehrsteilnehmer:innen vor motorisierter Gewalt zu schützen und ein fehlerverzeihendes Verkehrssystem zu schaffen. Unsere Anteilnahme gilt den drei getöteten Fußgängern.
Am 7.1. passierte es auf der Hütteldorferstraße, am 27.12. am Lerchenfeldergürtel.

Wiedermal der Ring

Am 17.1. war ein junger Fußgänger beim Überqueren des Parkrings auf Höhe der Johannesgasse getötet worden – schon wieder, wie so oft, auf einer Straße mit 50 km/h Tempolimit. Aus diesem Grund fordert geht-doch die Verkehrsstadträtin erneut auf, das Tempolimit auch auf Hauptstraßen auf 30 km/h zu senken. „Wir brauchen Tempo 30 in der Stadt Wien, denn alleine mit dieser Maßnahme würde die Überlebenswahrscheinlichkeit für Zu-Fuß-Gehende bei einer Kollision von 20% bei 50 km/h und auf 90% bei 30 km/h drastisch steigen“, stellt Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der TU-Wien, fest. 

Ulrich Leth stellt Schuhe der Erinnerung am Parkring auf.

Für den Ring gibt es die Forderung für Tempo 30 schon seit Jahren! 

Um den Ring sicherer zu machen gibt es folgende Forderungen:
* Spurreduktion für den Kfz-Verkehr – damit mehr Platz für Aktive Mobilität zur Verfügung steht.
* Ein autofreier Ring an einem Tag der Woche – bereits ein Vorschlag vom damaligen Bürgermeister Helmut Zilk in den 90iger Jahren.
* Tempo 30

Noch immer sterben in Wien jährlich 10-20 Menschen im Straßenverkehr, davon rund 10 Zu Fuß Gehende. Zusätzlich werden rund 1.000 Fußgänger:innen pro Jahr zum Teil schwer verletzt. Das Ziel von Null Verkehrstoten ist nur durch eine stadtweite 30er-Zone, einen verpflichtenden LKW-Abbiegeassistenten, konsequente Kontrollen und sichere Infrastruktur für Fußgänger:innen erreichbar.

Schuhe der Erinnerung

Neun zu Fuß Gehende mussten auf Wiens Straßen im vergangenen Jahr (2022) ihr Leben lassen.

Neun mal wurden Leben ausgelöscht, weil Pkw- oder LKW-Lenkende entweder zu schnell gefahren sind, oder alkoholisiert oder abgelenkt waren.

Unser Verkehrssystem muss so gestaltet sein, dass Fehler passieren können, ohne dass dabei Menschen umkommen.

Die Stadt Wien hat sich das ambitionierte Ziel der ‘Vision Zero’– Null Verkehrstote – gesetzt, von dem wir jedoch noch weit entfernt sind. Das zeigen die ‘Schuhe der Erinnerung’ jedes Mal schmerzlich auf, denn jährlich sterben in Wien 10-20 Menschen im Straßenverkehr, davon rund 10 zu Fuß Gehende. Zusätzlich werden rund 1.000 Fußgänger:innen pro Jahr zum Teil schwer verletzt.

Das Ziel von Null Verkehrstoten ist nur durch eine stadtweite 30er-Zone, einen verpflichtenden LKW-Abbiegeassistenten, konsequente Kontrollen und sichere Infrastruktur für Fußgänger:innen erreichbar.

geht-doch stellt Schuhe der Erinnerung für tödlich verunglückte Zu Fuß Gehende im Öffentlichen Raum auf. Die weißen Schuhe dienen als Mahnmal an der Stelle der tödlichen Kollision, sollen aber auch Politik und Verwaltung an ihre Verantwortung erinnern, den Straßenraum für alle Verkehrsteilnehmer:innen sicher und fehlerverzeihend zu gestalten.

Das war unser #wohnstrassenleben 2022

Abschlussbericht zu vier Monaten Bespielung verschiedener Wohnstraßen in Wien.
1040; Mozartplatz
1020; Wehlistraße
1160; Gaullachergasse
1100; Pernerstorfergasse

Forderungen an die Politik:

  1. Bauliche Maßnahmen & Infrastruktur:
    optische, bauliche Maßnahmen, Begrünung, Problembehebung der Navigationssysteme, Entfernung der Zusatztafeln.
  2. Bewusstsein und Wahrnehmung:
    mediale Berichterstattung, Sichtbarkeit, Grätzelpolizei.
  3. Förderung und rechtliche Rahmenbedingungen:
    Budget zur Bespielung von Wohnstraßen, Vereinfachung der Förderstrukturen, Handbuch zu DIY Wohstraßenleben, Ausbau von Wohnstraßen.
  4. Kooperation & Nachbarschaft:
    Austausch, Dialogforum, Netzwerk, Empowerment, Netzwerktreffen.

Kommentar zur 33.Stvo Novelle aus Sicht der FußgängerInnen

Das Beste für Zu Fuß Gehende an der StVO Novelle ist, dass das Zu Fuß- Gehen endlich thematisiert wird! Die größte Gruppe der Verkehrsteilnehmenden – also die FussgängerInnen – werden endlich ganz bewusst thematisiert nachdem sie jahrzehntelang als unnötiges Gefahrenpotenzial für den hoffierten motorisierten Individualverkehr betrachtet und bestenfalls ignoriert wurden.

Schön, dass die Relevanz des Zu Fuß Gehens, als die platzsparendste, klimaschonende und gesündeste Form von Mobilität in der Stvo angekommen ist. Gehen wir also stolz und vermehrt zu Fuß.

Das hat sich mit der 33. StVO-Novelle geändert – ein richtiges Zeichen unseres Zeitgeistes, in Hinblick auf Klimaschutz jedoch auch noch zu zögerlich. Die benachteiligenden Regelungen für zu Fuß Gehende werden abgeschafft – fast der ganze §76 Fußverkehr wird neu verfasst.

Was ist neu?

  • Auf FußgängerInnen am Gehsteig muss besondere Rücksicht genommen werden.
  • Die Benuetzungspflicht des Zebrastreifens innerhalb von 25 Metern fällt, ebenso die vorgeschriebene Eile beim Überqueren von der Fahrbahn.
  • Das #WorstofGehsteig – also der von Kfz legal zugeparkte Gehsteigbereich – wird verbessert. Das übermäßige Hineinragen von Kfz auf den Gehsteig wird nun verboten. Einzig kleine Teile des Autos dürfen hineinragen.1,5 Meter an Restgehsteigbreite müssen übrig bleiben. Ob mensch sich in der Praxis daran halten wird, geschweige denn, ob das überprüft wird, ist fraglich.
  • Die Bettelampeln fürs Zu Fuß Gehen wird es immer noch geben, mit einer kleinen Verbesserung – hinkünftig sollen FußgängerInnen nicht so lange warten müssen und dürfen ohne Eile queren können.
  • Das große Potenzial für die #Schulstraße konnte leider nicht voll ausgesschöpft werden. Hier sind Kraftfahrzeuge größtenteils verboten, Anrainerverkehr, Öffis und Fahrtendienste sollen aber zufahren dürfen. Ob das in der Realität durchführbar ist, ist fraglich.

Ein Meilenstein für die Aktive Mobilität, die für Stadt & Land so wichtig wäre, ist es nicht. Dafür lobbyierten andere Interessensgruppen zu stark dagegen.

Hanna Schwarz

Sprecherin für die Fußgänger:innen Initiative geht-doch.wien