Steinitzsteg: Komplettsperre für Aktive Mobilität verhindern

Das Bild zeigt Radfahrende auf dem gelben Steinitzsteg und hat einen markanten Schriftzug, der lautet: "Vorrang für Aktive Mobilität" sowie "Mail-Aktion gegen die Sperre des Steinitzstegs!"

Ab 2027 soll der Steinitzsteg 5 Jahre lang dem Autoverkehr geopfert und somit komplett für den Fuß- und Radverkehr gesperrt werden. Hintergrund ist die von der ASFiNAG angekündigte Sanierung der Nordbrücke.

Wir fordern: 1 Fahrspur bleibt offen für die Aktive Mobilität!

Gemeinsam mit Radeln4Future und der Radlobby fordern wir deshalb, dass eine der beiden Fahrspuren auf dem Steinitzsteg für die Aktive Mobilität geöffent bleibt! Mehr Infos zur geplanten Sperre liefert der Infopoint von Radeln4Future.

Bei einer gemeinsamen Kundgebung am 6. Juni mit anschließender Radtour zum Steinitzsteg, war unsere Aktivistin Sophie vor Ort mit einem Redebeitrag dabei – diesen kannst du auf der

Protestiere auch DU mit wenigen Klicks gegen die Sperre :

Findest du es einfach nicht ok, dass während sich die Klimakrise zuspitze, eine der Hauptrouten der Aktiven Mobilität für FÜNF JAHRE ohne Alternative gesperrt wird? Dann Schreib den politisch Verantwortlichen eine Mail! Mit wenigen Klicks kannst du uns Helfen Druck für eine Lösung im Sinne aktiver Mobilität zu machen!

Wie funktioniert die Mail-Aktion?

Klicke auf die Links, um den zuständigen Stellen zu schreiben – mit dem Klick öffnet sich ein Mail-Entwurf mit einer Textvorlage in deinem Mail-Programm.

Je individueller der Protest ist, umso mehr Eindruck macht er. Am besten schreibst du darum auch kurz, welche Auswirkungen die Sperre des Steinitzsteges auf dich hat, um dein Anliegen mit deiner persönlichen Betroffenheit zu untermauern. Passe Betreff und Text gerne an!

Je nach angeklickter Vorlage wird deine Mail dabei u. U. auch in CC an die Redeln4Future Adresse crowd@radelnforfuture.at geschickt. Das gibt ihnen eine grobe Übersicht, wie gut die Mail-Aktion angenommen wird. Deine Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Gegebenenfalls kontaktieren wir dich, z. B. wenn du eine persönliche Begründung schreibst, die sich gut als Zitat eignet. Wenn du das nicht willst lösche die Adresse in CC.

Links, die mit den meisten Mail-Clients funktionieren (Trennung der Adressen mit „,“)

Deine Mail an Stadt Wien – Ressorts Mobilität, Klima und Jugend
Deine Mail an Bezirksvertretungen von Döbling, der Brigittenau und Floridsdorf
Deine Mail an Mobilitätsagentur

Links für Outlooks (Trennung der Adressen mit „;“)

Deine Mail an Stadt Wien – Ressorts Mobilität, Klima und Jugend
Deine Mail an Bezirksvertretungen von Döbling, der Brigittenau und Floridsdorf
Deine Mail an Mobilitätsagentur

Redebeitrag von Geht-Doch für Radeln4Future Demo am 6.6.25:

Hallo, Ich bin Sophie, vom Verein Geht-Doch Wien und stehe heute als Interessensvertretung der zu Fuß Gehenden und generell der Aktiven Mobilität hier! Denn der gemeinsame Einsatz für die Aktive Mobilität mit dem Ziel der Verkehrswende in Wien ist eine ALTERNATIVLOSE NOTWENDIGKEIT.

Immer noch viel zu oft wird das Radfahren und das zu Fuß Gehen gegeneinander ausgespielt. Dabei sind beide Mobilitätsformen ESSENTIELL für die Verkehrswende!

Wir wissen alle: nur wenn, sowohl das Radfahren, als auch das zu Fuß Gehen GENÜGEND Platz und hochwertige Infrastrukturen bekommt, können diese Aktiven Mobilitätsformen ihre größtmögliche, positive Wirkung entfalten.
Wir wissen: nur so schaffen wir die Verkehrswende!

Und ja, eigentlich sollte mensch meinen:
Im Jahr 2025, in dem der drohende Klimakollaps IMMER SPÜRBARER wird, haben auch politische Entscheidungstragende verstanden, dass die Verkehrswende SO SCHNELL WIE MÖGLICH umgesetzt werden MUSS –
ohne Alternative!  

Doch was macht die Stadtregierung Wiens – die erst am Mittwoch [Anm. 3.6.25] das neue Regierungsprogramm für Wien veröffentlicht hat?

Die Wiener Koalition bedient sich darin – wie immer – großer Worte und Versprechungen! Doch als erfahrene Aktivitstin setze ich keine Hoffnung in diese leeren Worthülsen mehr.  Denn, ich habe gelernt: Auf große Worte folgen nicht die großen Taten, von denen Wiens Stadtpolitik in ALLEN STRATEGIEPAPIEREN spricht! 

Ganz im Gegenteil, die Klimakatastrophe, auf die wir zusteuern, wird WIE beantwortet? ZB Mit dem Durchboxen und Festklammern an das Dinosaurier-Projekt Lobautunnel! Und das ALLEN wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte sowie allem zivilgesellschaftlichem Engagement gegen dieses Verliererprojekt ZUM TROTZ!
Warum ist es für die alten (vorrangig) Herrschaften der Wiener SPÖ sowie der Bundesregierung so schwer zu verstehen, dass das Festhalten an dem “Kurs wie immer” schon jetzt großen gesellschaftlichen Schaden anrichtet!?

Ich hab euch jedenfalls ein besonderes Schmankerl aus dem neuen Koalitionsprogramm mitgebracht: auf Seite 94 tatsächlich – und jetzt haltet euch bitte fest: 

Dass bei BAUSTELLEN AUF DEN HAUPTROUTEN des Rad- und Fußverkehrs,  VERBESSERUNGEN bei Umleitungskonzepten und Beschilderungen umgesetzt werden! 

Wie kann es also sein, dass die Stadt Wien trotz dieser eigenen, erst kürzlich gesetzten Vorgaben an der knapp 5-JÄHRIGE SPERRE der Fuß- und Rad-Hauptroute am Steinitzsteg festhält?!
Noch dazu ganz ohne Alternativen für die Aktive Mobilität. 

Für den Fußverkehr führt diese Sperre zu Umwegen von satten 45Minuten!

Ihr müsst wissen: Das zu Fuß gehen ist, genauso wie das Radfahren, extrem Umwegesensibel! Stell dir eine ältere Person, oder eine Familie mit kleinen Kindern vor, die bereit sind diesen Umweg in Kauf zu nehmen? Könnt ihr euch das vorstellen?
Ich kann es nicht, denn NIEMAND, der zu Fuß geht, ist bereit so lange Umwege zu Gehen! 

Stattdessen werden die Menschen wieder umsteigen auf die Öffis oder gar aufs Auto – zumindest die, die es sich leisten können!
Real wird diese jahrelange Sperre also das zu Fuß Gehen und Radfahren auf dieser einzigen und wichtigen Verbindungsachse von Floridsdorf zum Gürtel noch mehr zurückdrängen! 

Diese realpolitische Vorgehensweise der Stadt Wien ist wirklich eine Schande
und bricht sofort die Versprechen des eigenen, neuen Koalitionsprogramms!

Dabei ist uns allen klar, dass Alternativen immer möglich und machbar sind.
Im Falle des Steinitzstegs wäre es doch wirklich soo einfach:
eine der beiden Fahrspuren könnte weiterhin für die Aktive Mobilität offen bleiben!
Ohne Mehrkosten und für die gesamte Dauer der Baustelle.
Die Stadt Wien könnte so ein KLARES ZEICHEN setzen, dass ihr die zahlreichen Menschen, die zu Fuß oder am Rad unterwegs sind, nicht egal sind!
Ein klares Zeichen, dass die Aktive Mobilität auch von der Stadtregierung endlich als alternativlos für die Verkehrswende verstanden wird! 

Was uns fehlt, ist also eine mutige Regierung, die die realen Gefahren der nahen Zukunft ernst nimmt, statt den bisherigen Kurs „mit Vollgas gegen die Wand“ weiterzufahren.
Wir brauchen Entscheidungstragende, die das tun, für das sie gewählt wurden: die eigens festgeschriebenen Maßnahmen aus dem Wiener Regierungsprogramm SOWIE dem STEP 2035 schnellstmöglich umzusetzen!

Denn gegen die drohende Klimakatastrophe braucht es in Wien vor allem eines:
VIEL MEHR Bevorzugung und Förderung der Aktiven Mobilität als bisher!

Ich sehe euch und ich weiß: WIR alle sind bereit dazu, aber was ist mit der Stadt Wien los?

Halten wir zusammen und gehen und fahren mutig in die Zukunft, vielleicht schließt sich die Regierung dann endlich an..

Nächste Geht-Doch Aktion!

Streicht euch Mittwoch, den 2. April 2025 zwischen 16 und 17Uhr fett in euren Kalendern an! Gemeinsam mit GÜRTEL LIEBE setzen wir die Aktion #WORSTofGÜRTEL-GEHSTEIG um und zwar im Rahmen der Aktionstage Verkehrswende zur Wien-Wahl von #WirmachenWien.

Zusätzlich ist der 2. April 2025 der erste Nationale Tag des zu Fuß Gehens den wir mit unserer Aktion feierlich zelebrieren!

Treffpunkt: 16Uhr am Urban-Loritz-Platz
Abmarsch: 16:15Uhr am inneren Neubau-Gürtel Richtung Josefstädter Straße.

Unsere Forderungen für den Gürtel

  1. Autos runter vom Gehsteig!
  2. Auflösung aller Parkspuren
  3. Sichere Gehsteige >2m Breite
  4. Radwege baulich trennen
  5. Tempo 30 (in der Nacht)

Die Ergebnisse der Aktion findet ihr hier: https://geht-doch.wien/worstofguertelgehsteig/

„Gemma Autofrei“ am Mozartplatz

Dank der Bücherei Wieden, Agendgruppe Wieden und geht-doch gibt es dieses Jahr wieder eine grandiose Bespielung des Mozartplatzes.
Lasst euch das nicht entgehen. Kommt einfach – für Kleine und Große Leute.

Und unterschreibt unsere Petition: Autofreier Mozartplatz.

Das war das Grätzlfest „Miteinander Bewegt“ am Mozartplatz im Mai 2024:

  1. wurde der Platz „gesund“ genutzt – mit Kinderturnen, dem Zorbingball, einem grünen Parcoursteppich statt Asphalt, eine mobile Radwerkstatt – Danke – Radhaus!, eine kleine „essbare Stadt“ angelegt – zu den Palmen wurden weitere Töpfe mit Kräutern bepflanzt und die SchüerlInnen der Mittelschule Schäffergasse brachten Selbstgebackenes mit.
  2. Finden wir, dass der Platz sich absolut gut „autofrei“ machen würde – darum haben wir mit Anrainer:innen und unseren Partnervereinen eine Petition aufgesetzt: bitte unterschreibt hier: https://petitionen.wien.gv.at/petition/online/PetitionDetail.aspx?PetID=7a07eb63dd3e4898a78a7551827c0fa4
  3. Gab es zum Abschluss ein Freiluftkino unterm Dach mit dem Cycle Cinema Club. Alle durften abwechselnd Strom mit den Rädern erstrampeln, um gleichzeit den Film „But Beautiful“ sehen zu können. Was für eine tolle, sinnvolle Tätigkeit. 🙂
  4. Freuen wir uns, im Juni nochmals am Mozartplatz zu sein!

Danke an Eva Billisich für deine Lesung – hier ihr Text:

Kognitive Dissonanz 2020

Grad in Zeiten so wie diesen
–  kurz sei hier darauf verwiesen –
kommts trotz breiter Akzeptanz
zu kognitiver Dissonanz.
Die Leute ham zwar Disziplin
in unserm schönen alten Wien,
dennoch gewinnt sie an Prägnanz,
die kognitive Dissonanz.

Bei vielen Instruktionen täglich
schwirrn die Köpf’ ja schon unsäglich.
Müd macht auch manche Redundanz
in diesem Info-Rattenschwanz.
Zum Glück nimmt man’s auch mit Humor.
Nur ein poa schrein laut im Chor:
„Da ist viel zu viel Ignoranz!
Wachts auf! Kapierts net die Brisanz?“

Es san doch alle informiert,
dass si’s privat goa net rentiert 
so a Belehrungsfirlefanz
– damit verdienst kan Lorbeerkranz
  und gehst a in ka Resonanz.
Natürlich bleibt beim Ernst der Lage
immer noch manch offne Frage.
Von Nickelsdorf bis nach Frastanz
beweisn wir dennoch Konstanz
bleibn brav zu Haus, haltn Distanz
– trotz kognitiver Dissonanz.

Es plagn sich die grauen Zellen
Jo, wie benutzt ma s’ auf die schnelle/n?
Bemüht folgend dem Vorschlag Kants:
– Hab Mut, bedien dich des Verstands!

aus Salon Helga www.billisich.at

#wohnstrassenleben am 6. Tag der Wohnstraßen

Gemeinsam mit den 20er*innen haben wir am 6. Tag der Wohnstraßen, dem internationalen Parking Day, die Othmargasse im 20. Bezirk bespielt, bewohnt, belebt. Gleichzeitig ist sie eine der gefährlichsten Wohnstraßen Wiens. Die Straße wird generell mit viel zu hohem Tempo befahren. Statt der gebotenen Schrittgeschwindigkeit wird mit 30-40km/h zu- und abgefahren. Das ist viel zu viel.

Aktion: Gehsteig-Rallye

Die 1.Gehsteigrallye fand Freitags im 3.Bezirk statt.
Super, dass ihr alle mitgemacht habt – Kinder, Eltern, ParkbesucherInnen, PensionistInnen, SchülerInnen – ihr wart große Klasse! Kann man an all den Fotos erkennen.

Warum haben wir das gemeinsam mit Platz für Wien gemacht?
Als Fußgänger*innen haben wir oft wirklich Schwierigkeiten, am Gehsteig Sicherheitsabstände einzuhalten, mit Kinderwägen unterwegs zu sein, mit dem Rollator zu gehen.

Wir sammelten dazu #WorstofGehsteig Fotos.
Einer der wichtigsten Faktoren für enge Gehsteigsituationen sind schrägparkende Autos. In allen Bezirken gibt es Beispiele dafür – wo vormals eigentlich zumindest 2m breite Gehsteige vorhanden waren, die durch eine Parkraumbewirtschaftung zu Kosten der FußgängerInnen, drastisch verkleinert wurden. Wo ursprünglich zwei Autos längs parkten, konnten durch diese gefinkelte Maßnahme nun plötzlich fünf Autos schräg parken. Dass der Gehsteig nur mehr halb so groß war, schien niemanden zu stören. Wurde achselzuckend zur Kenntnis genommen. Bis jetzt.

Nun aber wird das von mehr und mehr Menschen ganz grundsätzlich in Frage gestellt und so nicht mehr akzeptiert. Wieviel Platz wollen Fußgänger*innen in Wien haben? Wieviel Platz soll es für aktive Mobilität (also das Zu Fuß Gehen und Rad Fahre) geben? Platz für Wien hat dazu einen Maßnahmenpaket für die Wiener Stadtregierung und die kommenden 10 Jahre ausgearbeitet.

Jedenfalls bekamen wir die meisten #WorstofGehsteig Fotos aus dem 3.Bezirk zugesandt. Damit stand fest: dort findet die Rallye statt.

In verschiedenen, wechselnden Alltagssituationen mussten die Teilnehmer*innen ihre Geschicklichkeit, ihre Schnelligkeit und ihren Stil unter Beweis stellen, selbst dann, wenn der Gehsteig schlicht zu schmal war, um dort sicher durchzukommen. Der Ehrgeiz war entfacht, und so gings rasant zu Fuß um den Park.

Lustig wars, wenn man Alltagssituationen aus dem normalen Kontext enthebt. Im Alltag sind 1,5m breite zugeparkte Gehsteige alles andere als lustig. Wir Menschen brauchen Platz – es ist an der Zeit, die Schrägparkplätze in Längsparkplätze umzuwidmen.