Steinitzsteg: Komplettsperre für Aktive Mobilität verhindern

Das Bild zeigt Radfahrende auf dem gelben Steinitzsteg und hat einen markanten Schriftzug, der lautet: "Vorrang für Aktive Mobilität" sowie "Mail-Aktion gegen die Sperre des Steinitzstegs!"

Ab 2027 soll der Steinitzsteg 5 Jahre lang dem Autoverkehr geopfert und somit komplett für den Fuß- und Radverkehr gesperrt werden. Hintergrund ist die von der ASFiNAG angekündigte Sanierung der Nordbrücke.

Wir fordern: 1 Fahrspur bleibt offen für die Aktive Mobilität!

Gemeinsam mit Radeln4Future und der Radlobby fordern wir deshalb, dass eine der beiden Fahrspuren auf dem Steinitzsteg für die Aktive Mobilität geöffent bleibt! Mehr Infos zur geplanten Sperre liefert der Infopoint von Radeln4Future.

Bei einer gemeinsamen Kundgebung am 6. Juni mit anschließender Radtour zum Steinitzsteg, war unsere Aktivistin Sophie vor Ort mit einem Redebeitrag dabei – diesen kannst du auf der

Protestiere auch DU mit wenigen Klicks gegen die Sperre :

Findest du es einfach nicht ok, dass während sich die Klimakrise zuspitze, eine der Hauptrouten der Aktiven Mobilität für FÜNF JAHRE ohne Alternative gesperrt wird? Dann Schreib den politisch Verantwortlichen eine Mail! Mit wenigen Klicks kannst du uns Helfen Druck für eine Lösung im Sinne aktiver Mobilität zu machen!

Wie funktioniert die Mail-Aktion?

Klicke auf die Links, um den zuständigen Stellen zu schreiben – mit dem Klick öffnet sich ein Mail-Entwurf mit einer Textvorlage in deinem Mail-Programm.

Je individueller der Protest ist, umso mehr Eindruck macht er. Am besten schreibst du darum auch kurz, welche Auswirkungen die Sperre des Steinitzsteges auf dich hat, um dein Anliegen mit deiner persönlichen Betroffenheit zu untermauern. Passe Betreff und Text gerne an!

Je nach angeklickter Vorlage wird deine Mail dabei u. U. auch in CC an die Redeln4Future Adresse crowd@radelnforfuture.at geschickt. Das gibt ihnen eine grobe Übersicht, wie gut die Mail-Aktion angenommen wird. Deine Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Gegebenenfalls kontaktieren wir dich, z. B. wenn du eine persönliche Begründung schreibst, die sich gut als Zitat eignet. Wenn du das nicht willst lösche die Adresse in CC.

Links, die mit den meisten Mail-Clients funktionieren (Trennung der Adressen mit „,“)

Deine Mail an Stadt Wien – Ressorts Mobilität, Klima und Jugend
Deine Mail an Bezirksvertretungen von Döbling, der Brigittenau und Floridsdorf
Deine Mail an Mobilitätsagentur

Links für Outlooks (Trennung der Adressen mit „;“)

Deine Mail an Stadt Wien – Ressorts Mobilität, Klima und Jugend
Deine Mail an Bezirksvertretungen von Döbling, der Brigittenau und Floridsdorf
Deine Mail an Mobilitätsagentur

Redebeitrag von Geht-Doch für Radeln4Future Demo am 6.6.25:

Hallo, Ich bin Sophie, vom Verein Geht-Doch Wien und stehe heute als Interessensvertretung der zu Fuß Gehenden und generell der Aktiven Mobilität hier! Denn der gemeinsame Einsatz für die Aktive Mobilität mit dem Ziel der Verkehrswende in Wien ist eine ALTERNATIVLOSE NOTWENDIGKEIT.

Immer noch viel zu oft wird das Radfahren und das zu Fuß Gehen gegeneinander ausgespielt. Dabei sind beide Mobilitätsformen ESSENTIELL für die Verkehrswende!

Wir wissen alle: nur wenn, sowohl das Radfahren, als auch das zu Fuß Gehen GENÜGEND Platz und hochwertige Infrastrukturen bekommt, können diese Aktiven Mobilitätsformen ihre größtmögliche, positive Wirkung entfalten.
Wir wissen: nur so schaffen wir die Verkehrswende!

Und ja, eigentlich sollte mensch meinen:
Im Jahr 2025, in dem der drohende Klimakollaps IMMER SPÜRBARER wird, haben auch politische Entscheidungstragende verstanden, dass die Verkehrswende SO SCHNELL WIE MÖGLICH umgesetzt werden MUSS –
ohne Alternative!  

Doch was macht die Stadtregierung Wiens – die erst am Mittwoch [Anm. 3.6.25] das neue Regierungsprogramm für Wien veröffentlicht hat?

Die Wiener Koalition bedient sich darin – wie immer – großer Worte und Versprechungen! Doch als erfahrene Aktivitstin setze ich keine Hoffnung in diese leeren Worthülsen mehr.  Denn, ich habe gelernt: Auf große Worte folgen nicht die großen Taten, von denen Wiens Stadtpolitik in ALLEN STRATEGIEPAPIEREN spricht! 

Ganz im Gegenteil, die Klimakatastrophe, auf die wir zusteuern, wird WIE beantwortet? ZB Mit dem Durchboxen und Festklammern an das Dinosaurier-Projekt Lobautunnel! Und das ALLEN wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte sowie allem zivilgesellschaftlichem Engagement gegen dieses Verliererprojekt ZUM TROTZ!
Warum ist es für die alten (vorrangig) Herrschaften der Wiener SPÖ sowie der Bundesregierung so schwer zu verstehen, dass das Festhalten an dem “Kurs wie immer” schon jetzt großen gesellschaftlichen Schaden anrichtet!?

Ich hab euch jedenfalls ein besonderes Schmankerl aus dem neuen Koalitionsprogramm mitgebracht: auf Seite 94 tatsächlich – und jetzt haltet euch bitte fest: 

Dass bei BAUSTELLEN AUF DEN HAUPTROUTEN des Rad- und Fußverkehrs,  VERBESSERUNGEN bei Umleitungskonzepten und Beschilderungen umgesetzt werden! 

Wie kann es also sein, dass die Stadt Wien trotz dieser eigenen, erst kürzlich gesetzten Vorgaben an der knapp 5-JÄHRIGE SPERRE der Fuß- und Rad-Hauptroute am Steinitzsteg festhält?!
Noch dazu ganz ohne Alternativen für die Aktive Mobilität. 

Für den Fußverkehr führt diese Sperre zu Umwegen von satten 45Minuten!

Ihr müsst wissen: Das zu Fuß gehen ist, genauso wie das Radfahren, extrem Umwegesensibel! Stell dir eine ältere Person, oder eine Familie mit kleinen Kindern vor, die bereit sind diesen Umweg in Kauf zu nehmen? Könnt ihr euch das vorstellen?
Ich kann es nicht, denn NIEMAND, der zu Fuß geht, ist bereit so lange Umwege zu Gehen! 

Stattdessen werden die Menschen wieder umsteigen auf die Öffis oder gar aufs Auto – zumindest die, die es sich leisten können!
Real wird diese jahrelange Sperre also das zu Fuß Gehen und Radfahren auf dieser einzigen und wichtigen Verbindungsachse von Floridsdorf zum Gürtel noch mehr zurückdrängen! 

Diese realpolitische Vorgehensweise der Stadt Wien ist wirklich eine Schande
und bricht sofort die Versprechen des eigenen, neuen Koalitionsprogramms!

Dabei ist uns allen klar, dass Alternativen immer möglich und machbar sind.
Im Falle des Steinitzstegs wäre es doch wirklich soo einfach:
eine der beiden Fahrspuren könnte weiterhin für die Aktive Mobilität offen bleiben!
Ohne Mehrkosten und für die gesamte Dauer der Baustelle.
Die Stadt Wien könnte so ein KLARES ZEICHEN setzen, dass ihr die zahlreichen Menschen, die zu Fuß oder am Rad unterwegs sind, nicht egal sind!
Ein klares Zeichen, dass die Aktive Mobilität auch von der Stadtregierung endlich als alternativlos für die Verkehrswende verstanden wird! 

Was uns fehlt, ist also eine mutige Regierung, die die realen Gefahren der nahen Zukunft ernst nimmt, statt den bisherigen Kurs „mit Vollgas gegen die Wand“ weiterzufahren.
Wir brauchen Entscheidungstragende, die das tun, für das sie gewählt wurden: die eigens festgeschriebenen Maßnahmen aus dem Wiener Regierungsprogramm SOWIE dem STEP 2035 schnellstmöglich umzusetzen!

Denn gegen die drohende Klimakatastrophe braucht es in Wien vor allem eines:
VIEL MEHR Bevorzugung und Förderung der Aktiven Mobilität als bisher!

Ich sehe euch und ich weiß: WIR alle sind bereit dazu, aber was ist mit der Stadt Wien los?

Halten wir zusammen und gehen und fahren mutig in die Zukunft, vielleicht schließt sich die Regierung dann endlich an..

Das Wiener Koalitionsprogramm 2025-30

Geht-Doch hat gemeinsam mit Wir machen Wien das neue Wiener Koalitionsprogramm durchgelesen und die wichtigsten Punkte davon für euch aufbereitet! Von Tactical Urbanism über Gartenstraßen und der Ringstraße bis zu kindergerechten Schulvorplätzen: Möchte man diesem Programm glauben schenken, könnte sich die Stadt Wien in den nächsten fünf Jahren tatsächlich im Sinne der „Platz für Wien“ Forderungen weiterentwickeln. Jedoch scheint das zu Fuß Gehen unverständlicherweise immer noch ein Randphänomen für die Stadtregierung zu sein! Während der Radverkehr mit konkreten Projekten glänzen kann, wird der Fußverkehr nur vereinzelt gemeinsam mit anderen Themen wie Schulwegsicherheit abgehandelt. Die Koalition muss hier nachbessern und das Zu Fuß Gehen mit seinem riesigem Potenzial für die Verkehrswende besser berücksichtigen und am besten die wissenschaftlich fundierten Platz für Wien Maßnahmen umsetzen!

Wir werden die Regierung in den kommenden Jahren in gewohnter Manier an ihre Versprechen erinnen – wenn nötig mit kreativen Aktionen als Nachdruck. Natürlich stehen wir dabei mit unserem jahrelangen Know-How und einem unermüdlichen Tatendrang bis zur Zielerreichung als Partnerin zur Seite!

Die gesamte Analyse findest du hier: https://wirmachen.wien/blog/das-neue-wiener-koalitionsprogramm-paradigmenwechsel-oder-einfach-nur-mehr-vom-alten/

Verkehrspolitisches Wahlbarometer zur Wien-Wahl 2025

Mehr Platz für Baum, Fuß und Rad! Das war der Slogan der größten Verkehrsinitiative Wiens im Jahr 2020. “Platz für Wien” hatte anlässlich der Wien-Wahl vor fünf Jahren 18 zentrale verkehrspolitische Maßnahmen entwickelt und die Positionierung von Parteien und Bezirksvorstehungen eingefordert. 57.000 Wiener:innen haben diese Anliegen unterzeichnet.

Zur bevorstehenden Wien-Wahl 2025 haben WirMachenWien, Radlobby Wien und Geht-Doch Wien die nun kandidierenden Parteien um (erneute) Stellungnahme gebeten: Unterstützen Sie die #PlatzFürWien-Forderungen? Die 18 wissenschaftlich fundierten Maßnahmen umfassen unter anderem die Schaffung attraktiver Straßen zum Gehen und Verweilen, die Förderung sicherer Mobilität für Kinder, den Ausbau einer durchgängigen und sicheren Radinfrastruktur, sichere Kreuzungen sowie die Förderung von Multimodalität, um die Mobilität für alle Menschen zu fair-bessern und die Lebensqualität zu steigern. Geht-Doch war es wichtig auch die Forderung nach einem designierten Budget fürs zu Fuß Gehen als Äquivalent zum Radverkehrsbudget, zu inkludieren. Denn ohne ein eigenes und motiviertes Budget für Maßahmen, die das zu Fuß Gehen und die Aufenthaltsqualität des Öffentlichen Raums flächendeckend verbessern, ist die Mobilitätswende in Wien nicht zu schaffen. Vor allem vor dem Hintergrund, das das Fußverkehrsbudget vom vormaligen Klimaministerium nun ausgelaufen ist.

Die Antworten der Parteien lassen sich allgemein in drei Kategorien abbilden: Klare Zustimmung, keine Zustimmung und keine inhaltliche Antwort. Während GRÜNE, NEOS und KPÖ/LINKS die Forderungen ganz unterstützen, wollen sich SPÖ und ÖVP nicht explizit zu den Forderungen bekennen und erklären ihre verkehrspolitischen Ansätze. FPÖ und Team Strache äußern sich (fast) nicht. Auch die Bezirksvorstehungen (BV) der 23 Wiener Bezirke wurden zu ihrer Positionierung befragt. Aus neun Bezirken langten Antworten ein, die grundsätzlich positiv ausfielen und teils sehr ausführlich auf Maßnahmen der Bezirke eingingen. Ausdrückliche Unterstützung der #PlatzFürWien-Forderungen kamen aus den Bezirken 4, 8, 9, 18 und 22. Umfangreiche Auseinandersetzungen mit den 18 Maßnahmen zeigten die BV aus Wieden, Favoriten, Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus. Ottakring griff sogar zur Selbst-Evaluation. Nur das Bezirksbüro der Inneren Stadt erklärte sich für die Anfrage als unzuständig. Eines ist sicher: Die Wien-Wahl 2025 wird in Anbetracht von Klima- und Mobilitätszielen sowie zunehmender Überhitzung in der Stadt eine verkehrspolitische Weichenstellung für die Bundeshauptstadt. Ein Vergleich der Positionen – mit ausführlichen Zitaten und detaillierter Analyse.

Analyse der Antworten: Die Parteien im Vergleich

Die von den Initiativen formulierten Forderungen umfassen Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität durch Verkehrsberuhigung, zur Förderung aktiver Mobilität sowie Begrünung des öffentlichen Raums. Alle Parteien wurden gefragt, ob sie die geforderten Maßnahmen umsetzen wollen und ob sie die für die Mobilitätswende notwendigen Ressourcen bereitstellen würden. 

Klare Zustimmung mit konkreten Umsetzungsplänen: GRÜNE, KPÖ/LINKS und NEOS

GRÜNE befürworten sämtliche abgefragte Maßnahmen und gehen detailliert auf einzelne Aspekte ein. Besonders betonen sie die Bedeutung von Tempo 30: „Wir sind generell für die Ausweitung von Tempo 30. Im Bereich von Schulen könnte man das dank der letzten StVO-Novelle sofort, ohne aufwändiges Verwaltungsverfahren, umsetzen.“, das Ziel sind autofreie Schulvorplätze. Die Errichtung von viel mehr Supergrätzln wird unterstützt. In den Bezirken sollen mehr Fußgängerzonen und Begegnungszonen entstehen. Auch in puncto Radverkehr setzen GRÜNE auf ambitionierte Ziele: „Der Radverkehr soll nicht im Schlingl-Schlangl über Umwege durch die Stadt geführt werden. Vielmehr brauchen wir gerade an den Geschäftsstraßen sichere Radinfrastruktur.“ Sie setzen sich ebenfalls für eine Priorisierung der Ampelschaltungen für Fuß-, Rad- und Öffiverkehr ein. 

Die KPÖ/LINKS treten für Verkehrsberuhigung , barrierefreie Gehwege, mehr Sitzgelegenheiten sowie einen Ausbau autofreier Schulvorplätze ein. “Wir priorisieren die Umsetzung in benachteiligten, autofreundlichen Grätzln. Daneben wollen wir Straßen für den Kfz-Durchzugsverkehr unterbrechen und für Zufußgehende zum Verweilen einladen, nach dem Vorbild Favoritenstraße.” Sie gehen noch einen Schritt weiter und formulieren über die ursprünglichen Forderungen hinausgehende Vorschläge. Besonders hervorzuheben ist ihre Forderung nach Tempo 30 auf allen Hauptverkehrsstraßen ohne Ausnahmen: „Dies ist als eine sofort und durch Verordnung kostenfrei umsetzbare Maßnahme die mit der größten Wirkung für die Vision Zero, Lärm- und Schadstoffreduktion, und physische und psychische Gesundheit, vor allem bei den Benachteiligsten.“ Auch in Sachen Begrünung setzen sie ambitionierte Ziele: „Alle Straßen Wiens sollen Alleen werden, um die Bewohner*innen mit einer grünen Lunge zu versorgen. Es fehlen noch ca. 182.000 Bäume, die dringend gepflanzt werden müssen.“

Die NEOS unterstützen die gestellten Forderungen vollinhaltlich, beschreiben Maßnahmen näher und nennen ihre bisherigen Umsetzungen in der Stadtregierung: „Mit Wiens größter Radwegoffensive schaffen wir bis Ende 2025 100 km neue und verbesserte Fahrradinfrastruktur.” Sie seien noch nicht fertig und wollen auch den Fußverkehr verbessern. Sie sprechen sich für die „kontinuierliche Schaffung neuer verkehrsberuhigter Wohngebiete”, die Verbreiterung von Gehsteigen sowie neue Sitzgelegenheiten aus. Zudem für ein hochwertiges Radwegenetz, geschützte Radwege an Hauptstraßen und eine flächendeckende Öffnung von Einbahnen. Auch in Bezug auf Schulwegsicherheit zeigen sie klare Unterstützung: „Wir wollen den Ausbau autofreier Schulvorplätze weiter aktiv vorantreiben, um Kindern sichere und bewegungsfreundliche Räume zu bieten.“ Die Forderungen nach sicheren Querungen über Hauptstraßen und gerechtere Ampelschaltungen werden ebenfalls unterstützt. 

Keine Zustimmung, mit eigenem Programm: SPÖ und ÖVP

Die SPÖ verweist in ihrer Antwort auf bereits umgesetzte Maßnahmen, bezüglich der Fragen bleibt sie jedoch vage und gibt keine Zustimmung zu den Forderungen. Sie hebt hervor, dass Wien bereits Programme für die lebenswerte Stadt umsetze. „Konkret wurden Bäume gepflanzt, Grünflächen geschaffen, helle, klimafreundliche und wasserdurchlässige Pflasterung eingesetzt, Sitzmöglichkeiten geschaffen, Pergolen errichtet und mit Nebelstelen und Wasserspielen die wichtige Kühlung an Hitzehotspots ermöglicht. […] Trotz der Komplexität der Anforderungen im Wiener Straßenraum wurden knapp 100 km neue Radinfrastruktur in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht.“ Zudem wurden „320 Projekte zur Begrünung und Entsiegelung umgesetzt. […] Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Wiener Mobilitätslandschaft stellt die Verkehrsberuhigung dar. Hierfür werden durch Supergrätzl, Begegnungszonen und Fahrradstraßen der Durchzugsverkehr aus den Wohngebieten herausgeholt, um den Anrainer*innen ein erweitertes Wohnzimmer zur Verfügung zu stellen.” Die vage Stellungnahme zu den angefragten konkreten Forderungen stellt einen deutlichen Unterschied zur Wien-Wahl 2020 dar, wo die Rad-Forderungen von #PlatzFürWien in das Wahlprogramm der SPÖ fanden. Damals ein gutes Zeichen, als schon hier der positive Einfluss von #PlatzFürWien auf Ulli Simas geplante Radoffensive, Verkehrsberuhigung und Begrünung erkennbar war. Die SPÖ legt sich also heuer nicht mehr auf konkrete Zielzahlen fest, sie möchte aber die Maßnahmen der aktuellen Legislaturperiode fortsetzen. 

Die ÖVP gibt keine Zustimmung zu den Forderungen und stellt stattdessen ein eigenes Mobilitätskonzept vor. Ihr Fokus liegt auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den Außenbezirken sowie auf Maßnahmen zur Verbesserung des Autoverkehrs: „Eine moderne Stadt braucht ein durchdachtes Mobilitätskonzept, das alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und nachhaltige Alternativen fördert.“ Die Partei setzt auf den Ausbau von Park & Ride-Anlagen sowie eine bessere Nutzung von Garagen, um den ruhenden Verkehr zu optimieren. Abgefragte Maßnahmen werden nur teilweise erwähnt und sind nicht zentraler Bestandteil ihrer Position.

Keine inhaltliche Antwort: FPÖ und Team HC

Die FPÖ gibt keine inhaltliche Antwort auf die gestellten Fragen, sondern führt kurz aus, dass jede Maßnahme vor Umsetzung individuell geprüft werden müsse. Das Team HC von Heinz-Christian Strache hat auf die Anfrage nicht geantwortet.

Fazit: Wer setzt sich für welche Mobilitätspolitik ein?

Die Auswertung der Antworten zeigt deutliche Unterschiede in den verkehrspolitischen Schwerpunkten der (Wahlprogramme der) Parteien:

  • GRÜNE, KPÖ/LINKS und NEOS setzen sich für eine konsequente Umsetzung der geforderten Maßnahmen inklusive des eignen, designierten Fußverkehrsbudgets, ein. Diese Parteien formulieren ambitionierte Ziele und präsentieren konkrete Umsetzungsvorschläge.
  • Die SPÖ verweist auf bereits umgesetzte Maßnahmen und setzt auf flexible Lösungen, bleibt aber vage in ihren Zusagen und versprechen auch kein designiertes Budget fürs zu Fuß Gehen.
  • Die ÖVP legt den Fokus auf den öffentlichen Verkehr und den Autoverkehr, ohne sich dezidiert zu den Forderungen der Initiativen zu äußern.

Wähler*innen, denen eine nachhaltige und aktive Mobilität und klima- und menschengerechte Stadtgestaltung wichtig sind, finden bei GRÜNE, KPÖ/LINKS und NEOS die stärkste Unterstützung. Die SPÖ bleibt in der Mitte und möchte ihre Programme fortführen, setzt aber keine klaren quantifizierbaren Zusagen. Die ÖVP bietet kaum Anknüpfungspunkte zu den gestellten Forderungen.

Vollständige Antworten der Antretenden Parteien auf Stadtebene: https://wirmachen.wien/wp-content/uploads/2025/04/PfW2025_Parteienantworten_gesammelt.pdf

Die 18 Forderungen von #PlatzfürWien könnt ihr hier nachlesen.

#WorstOfGehsteig in Wiener Bezirken

Hier erhaltet ihr eine Übersicht über die unzumutbarsten Gehsteige in allen Wiener Bezirken. Der erste Bezirk „Innere Stadt“ ist übrigens der einzige Wiener Bezirk, der Anfang 2025 immer noch keinen „Masterplan Gehen“ ausgearbeitet hat.

Eine unvollständige Sammlung an Einzelbildern zu #WorstOfGehsteig aus 2020 findet ihr hier:

Die Compilations der „Worst-of #WorstOfGehsteig“ je Bezirk findet ihr hier:

#WorstOfGehsteig in allen Wiener Bezirken

1. Bezirk – Innere Stadt

Verbesserungen für das Wiener Klimagesetz (Stellungnahme von #WirmachenWien unter Mitarbeit von geht-doch)

Das Titelbild zeigt ein Foto auf dem vier Fahrradfahrende nebeneinanderfahrend von hinten zu sehen sind. Offensichtlich besuchen sie gerade eine Fahrraddemo, da eine Person ein Demo-Schild auf dem Rücken montiert hat auf dem "Vorrang für Fahrradfahrende" zu sehen ist. Im Vordergrund dieses Titelbilds sind einmal der Schriftzug "Wir machen Wien" und darunter der - in Form einer Sprechblase gehaltene - Schriftzug "In Bewegung kommen. Unsere Stellungnahme zum Wiener Klimagesetz" zu lesen.

Sophie von geht-doch hat mit dem #WirMachenWien-Team sowie einer Vertreterin der Agendagruppe Lichtenthal Verbesserungsvorschläge für den Entwurf zum Wiener Klimagesetz erarbeitet und am 11.10. offiziell eingebracht.

Zu folgenden Punkten haben wir Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet:

  • Evaluation wirksam machen – Im Entwurf sind keine Zeitschienen für die Evaluation der Klimaschutzmaßnahmen laut Klimafahrplan aufgeführt.
  • Einberufungen zeitgemäß und resilient gestalten – Nur der Bürgermeister kann laut Entwurf die Sitzungen der zentralen Steuerungsgruppe einberufen und leiten. Diese Regelung ist weder demokratisch noch krisenfest.
  • Ziele einhalten – Der unverbindliche Ansatz des vorliegenden KG-Entwurfes bedeutet, dass wesentliche Fragen zur Erreichung der sogenannten Wirtschaftssektoren-Ziele weiterhin unbeantwortet bleiben.
  • Beteiligung der Bevölkerung stärken

>> Lies die volle Stellungnahme zum Wiener Klimagesetz auf der Homepage von #WirMachenWien

Mehr Informationen zu den konkreten Verbesserungvorschlägen könnt ihr in diesem Beitrag auf der #WirMachenWien Seite nachlesen.

Und hier findet ihr den Entwurf zum Klimagesetz (die Stellungnahme-Frist ist jedoch bereits abgeschlossen)

geht-doch zu Gast bei der ersten CITY ROMANTICS Show von Wir machen Wien

Um für die Arbeit von Wiener Initiativen zu begeistern, war geht-doch gestern gemeinsam mit der Radlobby, Gürtelliebe, sowie Kidical-Mass auf der Bühne vom Urbanize Festival und buhlte spielerisch (und mit hohem Spaßfaktor für alle Beteiligten!) um die Begeisterung von neuen oder noch unentschlossenen Citychangers / Stadtmacher:innen wie Barbara.

Das Format dieser „City Romantics“ Show war angelehnt an die ehemalige österreichische TV-Dating-Show „Herzblatt“ und wurde genauso überzeugend und unterhaltsam moderiert von Melanie Zwanziger!

Wir danken Wir machen Wien und Derive / Urbanize für die Einladung und die Chance nicht nur unsere Arbeit sichtbar zu machen sondern auch gleich für neue geht-doch Aktivist:innen und Mitglieder werben zu können. Außerdem bekamen wir auch die Gelegenheit unseren aufrichtigen Dank an die Radlobby auszusprechen, die uns als größere Organisation seit vielen Jahren unterstützt. Dadurch konnten wir auch ein klares Commitment abgeben und Zeichen setzen für die weitere enge Zusammenarbeit mit der Radlobby und das gemeinsame Voranbringen und Gehör-Verschaffen von Fußgeh- und Radfahr-Anliegen gleichermaßen.

Wenn dich unsere Arbeit interessiert, oder du vielleicht selbst schon länger ein Anliegen hast, welches die Bedingungen des zu Fuß Gehens in deinem Grätzl oder in ganz Wien verbessern möchte, komm gern bei unserem nächsten Jour Fixe vorbei: Wann? kommenden Montag, 14.10., ab 19Uhr in der ÖBB Innovation Factory!

Wir freuen uns immer über neue (und auch altbekannte Gesichter) und sind gespannt auf die nächste Edition von „City Romantics“!


Bachelorarbeit über die Geh-Qualitäten am Spitz (1210)

Can hat im vergangenen Jour Fixe (September JF) über seine Bachelorarbeit zum Thema „Fußgänger:innenfreundliche Stadtplanung – Bewertung der städtischen Umgebungsqualitäten am Spitz (21.Bezirk, Wien)“ berichtet und diese mit uns geteilt.

Die Handlungsempfehlungen, die darin am Ende formuliert sind decken sich mit den langjährigen Forderungen von geht-doch! Wir fassen Zusammen:

Als kurzfristige Handlungsempfehlungen wird
1) das Abschaffen von Bettelampeln gefordert (ein geht-doch Schwerpunkt im Jahr 2023);

2) auf allen Straßenabschnitten am Spitz soll Tempo 30 gelten, das würde vor allem bei ungesicherten Kreuzungen das Queren von zu Fuß Gehenden erleichtern und sicherer machen.

Als mittelfristige Mittelfristige Handlungsempfehlungen wird
1) einerseits gefordert Parkplätze zu reduzieren,

2) Gehsteige zu verbreitern (eine der wichtigsten geht-doch Forderdungen ist und bleibt die Schaffung von 2 Meter Mindestbreite auf allen Gehsteigen!), sowie

3) Begrünung der Straßenräume zu erhöhen.
Außerdem wird die Untersuchung zu Verbesserungsmaßnahmen von bestimmten Querungsstellen für zu Fuß empfohlen – wie zum Beispiel die Einrichtung eines Zebrastreifen und eine Fahrbahnerhöhung für die ungesicherten Kreuzung Prager Straße/Schwaigergasse.

Und als langfristige Handlungsempfehlung wird die Überprüfung zur Eignung einer Fußgänger:innen Zone diskutiert. Geht-doch unterstützt diese Handlungsempfehlungen vollends!

Wir gratulieren Can, der damit sein Bachelorstudium „Geographie“ abgeschlossen hat. Ihr erhaltet diese Arbeit gerne auf Anfrage über: neugierig(at)geht-doch.wien

Titelbild Quelle: Deckblatt Kapitel 2: Boulevard Anspach in Brüssel (vgl. Wikimedia Com-
mons 2020) in Erdik (2024, 3.)



Lerne die Initiativen aus unserem letzten Jour Fixe kennen: „ZentaGarden“ und „omas for future“

In unserem September Jour Fixe wurden wir von Vertreter:innen der Initiativen „ZentaGarden – lebenswerte Zentagasse“ (1050 Wien), sowie „Silvia „omas for future“ (Wienweit) mit einem Besuch beehrt.
Während Silvia die “omas for future” in Wien gerade aufbaut (hier die österreichweite Website) und sich diesbezüglich mit uns vernetzt hat, konnten wir mit Judith von “ZentaGarden – Lebenswerte Zentagasse” Erfahrungen von ehemaligen geht-doch Aktionen teilen und unsere Liegestühle für die (sehr erfolgreiche) Aktion am “Parking Day bereitstellen (siehe Titelfoto oben). Danke für euren Besuch! Wir freuen uns auf Updates und weitere Vernetzungsmöglichkeiten.

Die Superblock-Grundkarte

Für nachhaltige und lebenswerte Gemeinden ist die rasche Verkehrswende unerlässlich. Superblocks sind eine der wichtigsten bewährten Schlüsselmaßnahmen auf dem Weg dorthin. Gemeinsam mit unseren Partner:innen haben wir die Superblock-Grundkarte von Wien erstellt, um vorhandene verkehrsberuhigende Elemente sowie neue Ideen für Superblocks zu verorten und so zukünftige Superblocks zu unterstützen.

Die nun erscheinende Superblock-Grundkarte für Wien soll einen Überblick über den aktuellen Stand bieten und für mehr Superblock-Projekte sorgen. Sie zeigt, wo Superblocks schon dazu beitragen, Siedlungen nachhaltiger zu gestalten und wo sie zukünftig entstehen könnten.

Hier geht’s zum ganzen Beitrag und zur Karte: https://geht-doch.wien/superblock-grundkarte/

Zur themenspezifischen Vernetzung können Sie beispielsweise die Facebook-Gruppe Superblocks Austria nutzen.


Lass dich gehen!

Gemeinsam mit der #Grätzlmarie bespielen wir im Mai & Juni den Öffentlichen Raum im 2. und 20. Bezirk. DANKE an die Stadt Wien, dass sie damit ehrenamtlich agierende Menschen und Vereine unterstützt.

Was passiert da?

Viele weitere Initiativen sind gemeinsam mit uns aktiv, wir haben uns vernetzt, um uns gegenseitig bestmöglich zu unterstützen. All unseren Initiativen ist gemeinsam, dass wir durch Werkzeuge des „tactical urbanism“ aufzeigen wollen, wie wir den Öffentlichen Raum künftig nutzen wollen und was verbessert werden soll.

Von A wie Ampelwanderung bis Z wie Zebrastreifenmalen

Wir schauen uns in den kommenden Wochen genau die Situation fürs Zu Fuß Gehen in der Leopoldstadt und in der Brigittenau an. Dazu laden wir zu einer Ampelwanderung, um zu sehen, wie mühsam es sein kann, um über eine Kreuzung zu kommen. Dann veranstalten wir zwei Begehungen gemeinsam mit dem Verein bizeps und den Mobilitäts Scouts und zum Abschluss bespielen wir die Wohnstraße Staudingergasse. Die Erfahrungen, Verbesserungsvorschläge und Forderungen werden wir in Folge an die Bezirksvertretungen 2 + 20 richten. Komm gerne auch hin und unterstütze uns dabei!

Unsere Forderungen zu Kreuzungen und Ampelschaltungen:
Mehr Infos zu unserer aktuellen Kampagne. #lassmichgehen